Am Samstag, 21.05.2022 organisierte unser Club ein klassisches Streichkonzert mit einer Mischung aus Werken von J. Haydn, F. Schubert, G. Puccini, H. Andriessen und E. Garcia Luna u.a. in der katholischen Kirche, St. Johannes der Täufer, Hofstiege, Bad Bentheim.
Präsentiert wurden die Musikstücke von den „Nordhorner Ladies“(externer link): Lea Brookmann (Violine), Anne Lotte Bültel (Violine), Karina Hurny (Viola) und Helena Knecht (Cello) unter der Leitung von Anne Buijs.
Kritik von Dieter Munk, 24.5.2022:
Ein heiter-beschwingter Abend in Bad Bentheim
Am vergangenen Samstag, den 21.05.2022, fand ein vom Lions Club der Grafschaft Bentheim organisiertes Streichkonzert statt. Unter Leitung und Betreuung von Anne Buijs stellten die ,,Nordhorn Ladies“, ein schon seit sieben Jahren bestehendes Schülerinnen-Quartett der Musikschule Nordhorn, ihr mittlerweile umfangreiches Repertoire vor.
Die mitgebrachten Musikstücke waren den meisten Besuchern in der Kirche wohlbekannt – klassische „Ohrwürmer“ fast-, auch deshalb kann die Auswahl als durchaus gelungen bezeichnet werden und kam beim Publikum gut an. Ein solches Vorgehen birgt natürlich die Gefahr, dass jede auch nur winzige Ungenauigkeit registriert wird, weil die Zuhörer schon den nächsten Ton im Geiste spielen, bevor er überhaupt erklingt. Aber die ,,Ladies“ meisterten auch einige besonders tückische Tempiwechsel souverän.
Wer aber steckt hinter dem NL-Quartett? Lea Brookmann (Violine), Anne Lotte Bülte! (Violine), Karina Humy (Viola) und Helena Knecht (Cello) beherrschen ihre Instrumente ausgezeichnet, doch das ist nicht das einzige, was zählt, wenn in einer Viererrunde musiziert wird. Es sind das unbedingte Aufeinander-Hören, das Hineinschmelzen in die Gruppe, in der ein perfekt aufeinander abgestimmter Klang erzielt werden muss, und die fast unsichtbaren ,,Absprachen“ untereinander, die echten Musikgenuss auslösen.
Die zum größten Teil sehr melodiösen Stücke von Haydn, dem eigentlichen Erfinder der Quartett-Musik, über Tschaikovsky, Schubert, Schumann, Grieg und Puccini trugen sicherlich ebenfalls dazu bei, dass in den Kirchenbänken von St. Johannis der Täufer Freude aufkam. Selbst die moderneren Meister – Kreisler, Andriessen und Speckert beispielsweise – machten da keine Ausnahme: Ihre Kompositionen hätte man – eventuell entgegen der Befürchtungen mancher Anwesender – nach zweimaligem Hören fast mitpfeifen können! Sind doch sonst manche Instrumentalstücke jüngerer Epochen abschreckend uneingängig …
Schließlich rundete die hervorragende Akustik der Kirche die Vorführung positiv ab. Nicht vergessen werden sollten die kurzen, zwischengestreuten Vorträge der Musikschullehrerin, die Erläuterungen zu dem jeweiligen Werk bzw. Komponisten bezüglich dessen Leben oder Eigentümlichkeiten sowie beabsichtigte Musikeindrücke beisteuerten. Da wurden auch schon mal kurz eine eindringliche Tonabfolge angesungen oder Dissonanzen gestisch-anschaulich visualisiert, was besonders bezüglich Puccinis „Chrisantemi“ recht erhellend wirkte.
Bleibt zu hoffen, dass die jungen Ladies in Kontakt bleiben werden, wenn sie im kommenden Schuljahr ihre Abschlüsse in der Tasche haben, denn der Lions Club hat abschließend schon darauf hingewiesen, dass man das NL-Quartett gern wieder einladen würde- sehr zur Freude der beschwingten Gäste.